Sozialdemokraten besuchen Firma Troiber

MdB und MdL

Hofkirchen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl (stv. agrarpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion/ Mitglied im Verkehrsausschuss) besichtigte gemeinsam mit Bürgermeister Willi Wagenpfeil, dem dritten Bürgermeister Werner Lösl, den Markträten Josef Käspeitzer und Christian Pauli die Firma Troiber in Hofkirchen.

Der Familienbetrieb besteht seit über 50 Jahren, beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter und ist untrennbar mit dieser Region verbunden. Beim Rundgang durch die Hallen erklärte Günter Troiber die Abläufe und den Aufbau der Firma, die über ein Vollsortiment verfügt und Großkunden beispielsweise in der Gastronomie beliefert oder auch Schiffe versorgt. Der regionale Bezug der Waren entspricht dem Selbstverständnis des Betriebs. Hinsichtlich der Energieversorgung war Xaver Troiber ein Vorreiter als er bereits 1978 ein erstes Blockheizkraftwerk installieren ließ. Der Strom für die Kühlanlagen wird aus den Photovoltaikanlagen auf dem Dach gewonnen. Hier sieht Günter Troiber seitens der Politik noch Handlungsbedarf. Das Unternehmen könne Energie speichern, wenn die Einspeiserichtlinien flexibilisiert würden. Das Tiefkühlhaus wäre ein vorhandener Speicher, den man während des Tages nutzen könne, wenn viel Energie vorhanden ist. Man könne über Kälteproduktion dem Netz Energie entziehen und die Temperaturen hochfahren, um im Gegenzug nachts diese gespeicherte Energie zu nutzen und vom Netz zu gehen.  Auch vermisse er eine Harmonisierung der Handelswege innerhalb Europas. Beispielweise würden unterschiedliche Zollsätze, die Behandlung der Müllgesetze und die Bepfandung sowie unterschiedliche Steuersätze bei Verbrauchersteuern auf Getränke den EU-Binnenmarkt erschweren. "Bevor sich die EU um irgendwelche internationalen Handelsverträge wie TTIP kümmert, sollte sie ihre Hausaufgaben erstmal innerhalb Europas erledigen", so Günter Troiber.

Bemängelt wurde zudem die Ausschreibungspraxis seitens der öffentlichen Hand. Dadurch dass das günstigste Angebot den Zuschlag erhält, werden letztlich kleinere und regionale Unternehmer benachteiligt. Aus Sicht des Bürgermeisters müsse dieser Missstand beseitigt werden. "Jeder Kommunalpolitiker weiß, wie wichtig Unternehmen sind, die Arbeitsplätz vor Ort schaffen und erhalten. Ohne Gewerbesteuereinnahmen sind Kommunen kaum handlungsfähig, wir als Politiker müssen uns um solche Dinge kümmern“, so Willi Wagenpfeil.

Rita Hagl-Kehl konnte dem nur beipflichten. "Genau aus solchen Gründen sind wir hier. Wir müssen mit unseren Familienbetrieben reden, um zu erfahren, wo es Verbesserungsbedarf gibt", so die Abgeordnete. Abschließend bedankten sich die Politiker für die Möglichkeit des Austauschs und waren erfreut zu hören, dass die Zukunft des Betriebes gesichert sei. Die beiden Söhne werden das Familienunternehmen weiterführen.

Foto v. l.: Christian Pauli, Xaver Troiber, Willi Wagenpfeil, Günter Troiber, MdB Rita Hagl-Kehl, Werner Lösl, Josef Käspeitzer

 

 
 

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